Ziviler Ungehorsam …


…und kollektiver Regelverstoss!

  Internationaler Kongress in Dresden, 28.-29.1.2012

  Workshop Samstag, 28. 1. – 13:30 to 15:00

„Grenzübertritte: Antirassistische Aktionen an den      EU-Außengrenzen“

 

boats4people lautet der Slogan für ein euro-afrikanisches Kooperationsprojekt, mit dem im Juli 2012 unterschiedliche Aktivitäten zur Unterstützung von Flüchtlingen und MigrantInnen zwischen Tunesien und Sizilien geplant sind. Da jegliche Einreise in die EU ohne die erforderlichen Visa illegalisiert bleibt, erscheinen schon deshalb die Schiffe der Solidarität gegen das Sterben im Mittelmeer als Akt zivilen Ungehorsams.

Im Rahmen von Nobordercamps – wie z.B. 2009 auf der griechischen Insel Lesbos mit der Dachbesetzung eines Internierungslagers – werden immer wieder radikale Protestaktionen im Rahmen eines Kampfes nach globaler Bewegungsfreiheit organisiert:  Auf Flughäfen gegen Abschiebungen, an den Lagern und Knästen gegen Internierung, in der Kritik an Bundespolizei oder Frontex – die antirassistische Linke kann sich auf eine lange Tradition von „Grenzübertritten“ beziehen.

Neben spektakulärem Aktivismus geht es um den Aufbau verbindlicher Unterstützungsstrukturen für Flüchtlinge und MigrantInnen, die sich dem zunehmend vorverlagerten EU-Grenzregime widersetzen wollen oder müssen. Der Webguide von Welcome to Europe bietet ein virtuelles
transeuropäisches Fluchthilfenetz mit Informationen in mehreren Sprachen. Das seit 2009 aus entwickelte Projekt greift in transnationaler Dimension auf, was das bundesweite Netzwerk „kein mensch ist illegal“ bereits 1997 in seinem Gründungsappell offensiv und öffentlich formuliert hatte:
„(…) Jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, wo und wie er leben will. Der Regulierung von Migration und der systematischen Verweigerung von Rechten steht die Forderung nach Gleichheit in allen sozialen und politischen Belangen entgegen, nach der Respektierung der
Menschenrechte jeder Person unabhängig von Herkunft und Papieren. Deshalb rufen wir dazu auf, MigrantInnen bei der Ein- oder Weiterreise zu unterstützen. Wir rufen dazu auf, MigrantInnen Arbeit und Papiere zu verschaffen. Wir rufen dazu auf, Migrantlnnen medizinische Versorgung,
Schule und Ausbildung, Unterkunft und materielles Überleben zu gewährleisten. Denn kein Mensch ist illegal.“

In der Arbeitsgruppe werden in einem Input (mit Bildern und Filmclips) verschiedene Aktionsformen vor- und zur Diskussion gestellt. Nachahmung ausdrücklich erwünscht,  Einstiegsmöglichkeiten werden angeboten …

 

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