Texte

Infopunkt Lesbos 2009 – die Broschüre

Eine Sammlung der faszinierenden Erfahrungen und Erlebnisse, die Aktivist_innen und Migrant_innen beim Infopunkt im Rahmen des NoBorder Camps 2009 in Lesbos teilen durften, sind in dieser englischsprachigen Broschüre zusammengefasst. Die Broschüre ist zwar keine Veröffentlichung von transact, allerdings sind es vor allem Leute aus unserem Kreis gewesen, die die Broschüre erstellt haben, deshalb findet sie sich an dieser Stelle: Download the infopoint-brochure as pdf (7.9 MB): Infopoint.pdf

 

Shut down pagani! Azadi!*

Eine Bilanz des Nobordercamps Ende August auf Lesbos

Noch nie haben wir ein Nobordercamp an den Außengrenzen der EU erlebt, in dem politische Proteste und soziale Kämpfe um Bewegungsfreiheit derart verschränkt waren wie auf Lesbos. Hinzu kamen eine beachtliche internationale Berichterstattung rund um das Internierungslager Pagani sowie neue Impulse für die transnationale Vernetzung. Auch wenn die Vollversammlungen streckenweise von starken Differenzen bestimmt waren, fällt unsere Bilanz zu Lesbos überwiegend positiv aus (1).

„Morgen, wenn wir weiter ziehen, werden wir wieder Flüchtlinge sein, doch heute Nacht sind wir bis zur letzten Minute einfach Menschen, Freunde die zusammen feiern. Wer hätte gedacht, dass wir uns auf dieser Insel nicht im Wald verstecken müssten, sondern dass uns eine Nacht in Freiheit unter Freunden geschenkt würde!“ Die Sätze des afghanischen jungen Mannes am letzten Abend im Noborder-Camp sprechen Bände. Zu Recht, hat sich doch in den Tagen zuvor Eindrucksvolles ereignet, insbesondere rund um den Infopoint, welcher gleich zu Beginn des (etwas außerhalb gelegenen) Noborder-Camps in der Inselhauptstadt Mytilini direkt an der Hafenpromenade eröffnet wurde. Zum Rest des Beitrags

 

Shut down pagani! Azadi!* (english Version)

An evaluation of the no border camp in Lesvos at the end of August

Never before have we experienced a noborder camp on the outer borders of the EU at which political protests and social struggles for the freedom of movement were as intertwined as they were in Lesvos. International press coverage about the detention centre Pagani was considerable and we return with many new impulses for transnational networking. Even if meetings were characterised by strong disagreements, our evaluation of Lesvos is overwhelmingly positive.(1)

“Tomorrow when we continue our journey, we will be refugees again. But till the last minute we will be just people here tonight, friends celebrating together. Who would’ve thought that on this island we wouldn’t have to hide in the woods and that we would get the gift of a night of freedom amongst friends!”

These words speak volumes. They are the words of a young Afghani man on the last night of the noborder camp.
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Doppelcamping

Kombiniertes Doppelcamping 2008?

Wie im unlängst von nolager Bremen verschickten Papier „Mehrsäulencamp zum Zweiten…“ kurz erwähnt, soll im folgenden ein weiterer (Kompromiss?)Vorschlag in die Debatte gebracht werden. Wir gehören zwar „unterschriebenermaßen“ zu den Gruppen, die sich prinzipiell für ein Mehrsäulencamp aussprechen und dies in der Tat als das angemessenste Folgeprojekt der Anti-G8-Mobilisierung ansehen. Wir fänden es aber auch schade, wenn sich jetzt nur noch die Alternativen „entweder ganz zusammen oder ganz getrennt“ gegenüberstehen und damit eine womöglich unproduktive Polarisierung die Diskussion dominieren würde. Deshalb formulieren wir hiermit eine dritte Möglichkeit und hoffen, dass zunächst alle schon Beteiligten bereit sind, zumindest bis zu den Perspektiventagen (vom 17. bis 20. Januar) diesbezügliche Entscheidungen offen zu halten. Zum Rest des Beitrags

 

Mehrsäulencamp zum zweiten…

Unter der etwas sperrigen Überschrift „Wie weiter nach Heiligendamm: Klima- oder ‚Mehrsäulen’-Camp?!?“ hatten wir bereits Ende Oktober ein Diskussionspapier über diverse (G8-)Mailinglisten verbreitet, in dem wir uns kritisch-solidarisch mit der inzwischen immer konkreter verhandelten Idee eines Klimacamps im Sommer 2008 auseinandersetzen (vgl. http://wiki.klimacamp.org/index.php/Strategiepapiere). Unsere Überlegungen kreisten im Kern um zweierlei: Zum einen machten wir uns dafür stark, dass aktuelle politische Projekte wie z.B. das Klimacamp stets auch im Hinblick auf die in der G8-Mobilisierung gesammelten (Bündnis-) Erfahrungen angegangen werden sollten – zumindest im Jahr I nach Heiligendamm. Zum anderen verknüpften wir das mit der Schlussfolgerung, dass es eine Art partikularistischer Rückfall wäre, würde im nächsten Sommer ein vorrangig auf die Klima- (oder irgendeine andere) Problematik beschränktes Camp über die Bühne gehen. Stattdessen brachten wir den Vorschlag eines so genannten Mehrsäulencamps ins Spiel. Darunter verstehen wir – im Anschluss an die viel zitierte „Gesamtchoreografie des Widerstands“ in Heiligendamm – ein Camp mit mehreren Themenschwerpunkten (d.h. Säulen), die zwar politisch und thematisch eng aufeinander bezogenen sind, ohne jedoch in einem wie auch immer gearteten Hierarchieverhältnis zu stehen. Unsere Anmerkungen haben – so scheint es – ein durchaus lebhaftes Echo hervorgerufen, was uns natürlich freut. Und doch: Zum Rest des Beitrags

 

Wie Weiter nach Heiligendamm?

Klima- oder ‚Mehrsäulen‘-Camp?!?

Im Rahmen des (allmählich ausklingenden) G8-Nachbereitungsmarathons sind Anfang Oktober einige jener Gruppen zusammengekommen, deren Basis zwar das dissent-Netzwerk war, die aber auch den so genannten ‚breiten‘ G8-Bündnisprozess von Anfang an mitgetragen haben – unter anderem die Aktionskonferenzen in Rostock, den Hannoveraner Koordinierungskreis und etliche der lokalen Infoveranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern. Ziel des Treffens war zum einen, die unterschiedlichen Erfahrungen in der Bündnisarbeit auszuwerten, zum anderen zukünftige Projekte zu diskutieren, auch im Hinblick auf die Frage, ob und wie es möglich ist, die bündnispolitischen G8-Experimente fortzusetzen bzw. weiterzuentwickeln. Zumindest an einem Punkt ist unsere Diskussion konkreter geworden – nämlich was die von unterschiedlicher Seite propagierte Idee eines ‚Klimcamps‘ im kommenden Jahr betrifft. Da das erste Klimacamp-Treffen bereits Anfang November in Kassel über die Bühne gehen soll, möchten wir wir unseren diesbezüglichen Diskussionsprozess in aller Kürze zusammenfassen – einschließlich eines praktischen Erweiterungsvorschlages. Zum Rest des Beitrags